Donnerstag, 13.10.16 | |
ab 10:00 Uhr |
Registrierung |
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Eröffnung und Grußworte |
11:30-12:00 Uhr |
Keynote |
Dr. Nora Lohmeyer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin. Sie hat an den Universitäten Hamburg und Neapel studiert und an der Freien Universität Berlin zur Geschichte unternehmerischer Verantwortung in Deutschland promoviert. Aktuell arbeitet sie im Projekt “Changes in the Governance of Garment Global Production Networks: Lead Firm, Supplier and Institutional Responses to the Rana Plaza Disaster”, welches sich mit der Steuerung von Arbeitsstandards in globalen Produktionsnetzwerken der Bekleidungsindustrie beschäftigt. |
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12:00-13:00 Uhr
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Zukunftsweisende Ideen – Hochschul-Parcours – Teilnehmende Hochschulen stellen ihre Aktivitäten zum Thema Unternehmensverantwortung in der Modebranche vor. Hier geht’s zu den Bewerbungsunterlagen (PDF-Datei) >> |
13:00-14:00 Uhr |
Mittagessen |
14:00-15:30 Uhr
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Status Quo: Wie steht es mit dem Thema Unternehmensrechenschaft/ Unternehmensverantwortung in modebezogenen Studiengängen? – Arbeitsgruppen – Zum Einstieg ermitteln wir den Status Quo. In Arbeitsgruppen diskutieren Studierende und Dozent_innen, wie sie das Thema „Unternehmensverantwortung“ an ihrer Hochschule wahrnehmen und was passieren muss, damit soziale Standards und Arbeitsbedingungen in der Lieferkette als verpflichtende Elemente im Studium verankert werden. Entscheidend ist, welche Rolle Lehrinhalte rund um CSR beim Übergang in das Berufsleben spielen: Werden Studierende auf den Mangel an Sozialstandards vorbereitet und sind sie für diesen Arbeitsmarkt adäquat ausgebildet? Nicht zuletzt soll das Thema aus der Sicht von Dozentinnen und Dozenten beleuchtet werden: Was brauchen sie für ihre Arbeit? Welche Forderungen haben sie an Wirtschaft und Politik und wo sehen sie Grenzen? Die Arbeitsgruppen leiten Multiplikator_innen des Projektes FairSchnitt sowie die Moderatorin Anna Hoff. |
15:30-16:00 Uhr |
Kaffeepause |
16:00-16:30 Uhr |
Bündnis für nachhaltige Textilien (TB) – Präsentation – Dr. Bernhard Felmberg, Mitglied im Steuerungskreis des Textilbündnisses für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, gibt einen Einblick in die Arbeit des TB. |
16:30 -18:00 Uhr |
Instrumente der Politik: Wie tragen Politiker_innen zu verantwortlichem Unternehmenshandeln bei? – Podium – In der Bekleidungsbranche wird das Thema Unternehmensverantwortung immer wichtiger. Nicht zuletzt mit der Klage gegen KiK fordern Produzent_innen des globalen Südens ihr Recht auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung ein. Was können politische Akteure, Verbände und die Zivilgesellschaft tun, um das Thema stärker in der Praxis und der Lehre, insbesondere an modebezogenen, aber auch an anderen (etwa den wirtschaftswissenschaftlichen) Studiengängen zu verankern? Und wie bewerten sie das Bündnis für nachhaltige Textilien? Kann das ein wirkungsvolles Instrumente der Politik sein? Katharina Dröge (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Bernhard Felmberg (BMZ), Niema Movassat (MdB, DIE LINKE), Dr. Uwe Mazura (Gesamtverband textil + mode), Tim Zahn (Koordinator zivilgesellschaftlicher Akteure im Textilbündnis) |
ab 18:00 Uhr |
Ausklang Katharina Partyka, Inhaberin des öko-fairen Concept-Stores Kiss the Inuit mit Filialen in Köln und Bonn gibt einen Einblick in ihre Arbeit |
Freitag, 14.10.16 |
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9:00-9:30 Uhr |
Begrüßung, Rückschau |
9:30-10:30 Uhr |
Aus der Theorie in die Praxis: CSR in Unternehmen – Podium – Was ist der Zweck eines Unternehmens? Gewinne erwirtschaften und maximieren? Arbeitsplätze schaffen oder den Kund_innen ein nützliches Produkt anbieten? Und wie sieht es mit den moralischen Aspekten des Wirtschaftens aus? Viele Bekleidungsunternehmen setzen sich dezidiert für freiwillige CSR-Maßnahmen ein und positionieren sich gegen gesetzliche Regelungen. Doch kann Freiwilligkeit tatsächlich ein wirksames Instrument sein, um Menschenrechte im Wirtschaftsbereich weltweit durchzusetzen? Und liegt es nicht im Interesse von Unternehmen, klare gesetzliche Vorgaben zu haben, die der Wettbewerbsverzerrung vorbeugen? Julia Kirschner (Armedangels), Reiner Hengstmann (Hugo Boss), Annette Koch (GERRY WEBER International AG), Dr. Gisela Burckhardt (FEMNET) |
10:30-11:00 Uhr |
Kaffeepause |
11:00-12:30 Uhr |
Beispiele für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen – Parallele Workshops – 1. Unternehmensverantwortung? Dass ich nicht lache! Veränderung durch gewerkschaftliche Organisierung. Das TIE-ExChains-Netzwerk. Referent_innen: Rieke Jürgensen und Markus Rhein von TIE Germany Unternehmensstandards und CSR wird oft als Methode benutzt, die PR aufzubessern oder die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erhöhen. Die Standards werden dann nicht von denjenigen gesetzt, die unmittelbar von ihnen betroffen sind, sondern von der Unternehmensführung. Gleichzeitig setzen sich multinationale Konzerne, die zuallererst auf Profite fokussieren und deren Interesse somit dem der Arbeitnehmer_innen gegenübersteht, nicht aus eigenem Antrieb mit Standards auseinander. Veränderungen in den Produktionsnetzwerken sind somit Resultate von Auseinandersetzungen und Aushandlungsprozessen zwischen der Unternehmensführung und den Beschäftigten. 2. Better Work – Arbeitsbedingungen in Textilfabriken Referent_innen: Deborah Schmidinger von International Labour Organisation Sechzig Millionen Arbeiter_innen in den so genannten Entwicklungsländern sind für die Bestreitung ihres Lebensunterhalts von der Bekleidungsindustrie abhängig. Der Bekleidungssektor ist darüber hinaus in vielen Ländern die Haupteinnahmequelle durch Exporte. So sind zum Beispiel 90% aller Exporte von Haiti, fast 80% in Bangladesch, und über 50% in Kambodscha diesem Sektor zuzurechnen. 3. Sumangali – Kinder- und Zwangsarbeit in südindischen Spinnereien Referentin: Dr. Gisela Burckhardt, FEMNET e.V. Camp-Labour (Sumangali) – dahinter steht ein System der Ausbeutung von Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren in indischen Spinnereien. Ihnen wird ein (lächerlicher) Lohn nach drei Jahren Arbeit versprochen, bis dahin schuften sie in harter Schichtarbeit, auch nachts, bis zu 10-12 Stunden. Sowohl am Arbeitsplatz als auch in den fabriknahen Hostels sind die Mädchen der Willkür der Vorgesetzten ausgeliefert bis hin zu sexuellem Missbrauch. Viele Mädchen halten die psychische Belastung nicht aus – allein in den letzten vier Jahren wurden 86, zumeist unaufgeklärte, Todesfälle registriert. 4. Living wages sind möglich! Das Beispiel FAIR SHARE in Indien Referent: Dr. Mark Starmanns von BSD Consulting und Get Changed Konsens ist: Das Zahlen von "Living Wages"/ existenzsichernden Löhnen ist ein Menschenrecht und es kostet nur wenige Cents, Living Wages zu zahlen. Dennoch kümmern sich die wenigsten Unternehmen bisher darum, dass den Näherinnen in Asien existenzsichernde Löhne gezahlt werden. Warum ist das so und was kann man machen? In dem Workshop wird anhand des Beispiels der FAIR SHARE Kollektion von Continental Clothing gezeigt, dass es möglich ist, existenzsichernde Löhne zu zahlen. Darauf aufbauend werden Ideen erarbeitet, wie man das Zahlen existenzsichernder Löhne auf andere Firmen übertragen kann. 5. ACT – ACT on Living Wage- a New Approach Referent: Lary Brown, Vice President - Head of Global Social and Environmental Sustainability Esprit ACT, Action Collaboration Transformation, currently has 17 participating brands with active interest from new brands. The brands have signed a set of Enabling Principles amongst each other and have signed a Memorandum of Understanding with IndustriALL Global Union. The approach of ACT is different from other groups working on the issue of living wage in that we believe that a sustainable living wage can only really be achieved through the structure of national, industry-wide collective bargaining in the major producing countries. By combining effective collective bargaining with improved brand purchasing practices and support to improve factory productivity, workers will be able to negotiate better wages within a context that supports a sustainable apparel industry. |
12:30-13:30 Uhr |
Mittagessen |
14:00 -15:00 Uhr |
Externe Einflüsse auf die Wissenschaft: Wer bestimmt die Inhalte an den Hochschulen? – Podium – Die Universitäten sind heute mehr denn je auf Drittmittel angewiesen – finanzielle Unterstützung, die nicht selten von Unternehmen kommt, die sich damit einen Zugang zu den Hochschulen verschaffen. Ist es der so wichtige Praxisbezug oder üben Unternehmen Einfluss auf die Gestaltung der Lehre aus? Prof. Dr. Edda Müller, Vorstandsvorsitzende von Transparency International e.V., Dr. Andreas Keller, Stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Lukas Vaupel (netzwerk n e.V.) und Daniel Schmidt (Lillika Eden) diskutieren mit Studierenden-Vertreter_innen diverser Fachrichtungen, welche Gefahren sich aus der Vernetzung von Wirtschaft und Lehre für die unabhängige Forschung ergeben und welche Möglichkeiten Studierende haben, selbst aktiv zu werden und ihre Ausbildung mitzugestalten. |
15:00-16:00 Uhr |
Status 2018: Ideen und Ziele für die Zukunft – Arbeitsgruppen und Ergebnispräsentation– Wie können Sozialstandards in den Curricula der (Fach-)Hochschulen verankert werden? Wie sieht die Hochschullandschaft bis zur nächsten Konferenz aus? In parallelen Arbeitsgruppen sammeln Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz Ideen für eine Umgestaltung der Modestudiengänge hin zu einer verbindlichen Verankerung der Themen „Sozialstandards“ und „menschenwürdige Produktion“ in den Lehrplänen. Ziel ist es, eine konkrete Vorgehensweise zu erarbeiten und ein Netzwerk von Aktiven zu schaffen, die sich über die Konferenz hinaus mit dem Thema beschäftigen möchten. |
17:00-17:30 Uhr | Zusammenfassung, Ausklang |