Bildungsarbeit an Hochschulen

Bildungsarbeit an Hochschulen

Foto: © FEMNETDie beteiligten Studierenden. Foto: © FEMNETKleiderei, Tchibo Share und kilenda – ist das Mieten und Verleihen von Kleidung bereits im Mainstream angekommen? Was kann von Sharing-Konzepten wie Netflix (Filme), Spotify (Musik), car2go (Autos) auf Bekleidung übertragen werden?

Mit diesen Fragen beschäftigten sich im Wintersemester 2019/20 neun Studierende verschiedener Studiengänge des Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik an der Hochschule Niederrhein. Das erarbeitete Wissen für eine nachhaltigere Zukunft der Textilindustrie nutzten sie, um eine Vorlage zur Durchführung eines Planspiels zu entwickeln.

Die Textilindustrie gilt als einer der umweltschädlichsten und ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren und benötigt daher dringend nachhaltige Alternativen. Neben kleineren öko-fairen Vorreiterunternehmen werden vermehrt Ansätze wie Slow Fashion, Second Hand, Cradle to Cradle, Circular Fashion, oder End-Of-Ownership erprobt, die als Bausteine für eine nachhaltigere Textilindustrie dienen. Für einen effizienteren Umgang mit Kleidung muss die Nutzungsdauer wieder erhöht werden und der Schutz von Ressourcen und Menschen im Vordergrund stehen. Dies erfordert neben der Umstellung der Unternehmen und Designprozesse auch insbesondere eine Veränderung des Bewusstseins von Produzent_innen und Konsument_innen gegenüber der Funktion und dem Stellenwert von Mode.

Zu Beginn war die Erarbeitung eines Planspiels als pädagogische Methode und fächerübergreifender Projektauftrag noch fremd und stellte für die Studierenden eine Herausforderung dar. Wie das Wort schon sagt, vermitteln Planspiele auf spielerische und praxisnahe Weise komplexe Zusammenhänge und ermöglichen den Teilnehmenden einen möglichst realistischen Einblick in gezielte Probleme und Zusammenhänge. Nach intensiver Recherche und Auseinandersetzung mit dem Thema konnten sich die Studierenden kritisch mit den wichtigsten Akteur_innen/Stakeholdern auseinandersetzen: Unternehmen, Politik, Zivilgesellschaft, Gewerkschaften, Umweltorganisationen, Zulieferbetriebe, und Konsument_innen müssen berücksichtigt werden, damit das Sharing-Konzept auch in der Bekleidungsindustrie Erfolg hat. Durch einen Probedurchlauf mit Kommiliton_innen konnte das Projektteam wertvolles Feedback in das abschließende Konzept mit einfließen lassen.

Das Planspiel soll in Zukunft in Workshops an Hochschulen von unseren Multiplikator_innen genutzt werden, und dazu beitragen, dass Studierende ihre zukünftigen, einflussreichen Positionen als Manager_innen, Einkäufer_innen und Designer_innen reflektieren und entsprechend nutzen können.

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