Vom 02. September bis 31. Dezember 2014 hat Barabara Brunner im Rahmen des FairSchnitt-Projekts ihr Praktikum absolviert.
Hier ihr Bericht.
#Mode, eine Welt aus Glanz, Glamour und Hunger.
Mode ist zu einem Rennen geworden, das von hungrigen Unternehmen mit hungrigen Konsument_innen auf dem Rücken noch hungrigeren Arbeiter_innen ausgetragen wird. Arbeitsrechte und Ökologie spielen in der Modebranche leider immer noch nur eine untergeordnete Rolle.
Die Entscheidung Modedesign zu studieren fiel aus der Intention heraus, die Nachhaltigkeit der Bekleidungsbranche zu erkunden und mehr Bewusstsein und Verantwortung in die Mode zu bringen. Bereits im Studium hatte ich so auch Kontakt mit dem FairSchnitt Projekt von FEMNET e.V. und war eine der Student_innen, die 2012 bei der ersten FEMNET – Konferenz neue Ansätze und Ideen zu 'Ethik und Transparenz in der Bekleidungsindustrie' diskutieren durfte. Der Großteil meines Studiums konzentrierte sich auf mögliche Lösungsansätze, wie Upcyclingstrategien, sozialökologische Materialvarianten und die Entwicklung von Zero-Waste Schnittsystemen. Meine Bachelorarbeit mündete in einem werteorientierten Gegenentwurf zur schnellen, kurzlebigen Modeindustrie. Bei der Entwicklung der Kleidungsstücke und der Auswahl der Materialien war zwar schon eine Verbesserung in der Beschaffung von sozialökologischen Naturstoffen zu erkennen, doch der Siegel-Dschungel lieferte immer noch keine zufriedenstellende Antwort auf soziale und ökologische Kriterien.
Nach meinem Bachelor Abschluss an der Hochschule Hannover Anfang 2014 setzte ich meinen Weg für eine sozialökologische Kleiderkultur natürlich fort; unter anderem durch ein intensives Praktikum bei FEMNET e.V. im FairSchnitt Projekt in Bonn. 'Studieren für eine sozialgerechte Modeindustrie' lautet die Überschrift des Bildungsprojektes und meine Aufgabe bestand dieses Mal nicht im Studieren, sondern unter anderem darin Student_innen dabei zu begleiten! Ein Perspektivenwechsel, der mir dabei geholfen hat viele tiefgreifende Inhalte und Methoden kennen zu lernen. Bei öffentlichkeitswirksamen Präsentationen des Vereins war ich auf Messen und Veranstaltungen mit dabei und bekam einen Einblick in die Vernetzungen der sozialökologischen Branche. Gemeinsam mit der Projektreferentin Kerstin Dahmen, meiner Mit-Praktikantin Lieke Becken und Fredericke Winkler und Lena Noke von Beyond Berlin, war ich für die Organisation der 'Slow Fashion – Fast Fashion' Konferenz in Berlin mit verantwortlich.
Des Weiteren konnte ich meine Fähigkeiten im Umgang mit Grafik-Programmen bei der Entwicklung von diversen Materialien in der 'Corporate Identity' des Vereins einbringen. Als studierte Modedesignerin war ich zudem in die Betreuung des Projektes 'Eine öko-faire Kollektion für FEMNET e.V.' an der Hochschule Niederrhein eingebunden und konnte die Student_innen bei ihrer Semesterarbeit begleiten. Im Rahmen des FairSchnitt-Projektes war ich auch für diverse Vor- und Nachbereitungen verantwortlich und konnte bei der allgemeinen Büroarbeit Kreativität beweisen. Auch die Übersetzungsarbeiten und die bildliche Dokumentation der öffentlichen Veranstaltungen konnte ich mit viel Freude umsetzen.
Das gesamte Praktikum hat mir viel Spaß gemacht und ich freue mich über diese große Chance! Viele engagierte Menschen und Initiativen sind mir begegnet und ich kann es kaum abwarten meinen Weg hin zu einer sozialökologischen Kleiderkultur fortzusetzen!
Lieben Dank an das gesamte FEMNET – Team! Es war eine wunderschöne Zeit mit euch allen!!