Vom 01. März 2016 bis zum 31. Mai 2016 hat Kathrin Glosemeyer im Rahmen des FairSchnitt-Projekts ihr Praktikum absolviert.
Hier ihr Bericht.
In nur drei Monaten habe ich nicht nur die vielfältige Arbeit bei FEMNET kennengelernt, sondern vor allem auch die verschiedensten Menschen aus NGOs und Modewelt, die gemeinsam haben, dass sie sich für faire Arbeitsbedingungen und Löhne in der Textilindustrie stark machen.
Grundsätzlich ist jede Mitarbeiterin von FEMNET e.V. bestimmten Tätigkeitsbereichen zugeordnet. Mein Praktikum habe ich im Projekt FairSchnitt, betreut von der Projektreferentin Anne Neumann, absolviert. Mitbekommen habe ich aber auch Aktivitäten aus vielen anderen Bereichen von FEMNET. Hilfreich dafür war, dass alle wichtigen Informationen wöchentlich in der Runde besprochen und jeder auf den neusten Stand gebracht wurde. So erhielt ich auch Einblicke in die Arbeit zur Studie über südindische Spinnereien, der fairen Beschaffung im öffentlichen Bereich und in die Öffentlichkeitsarbeit.
In dem Projekt FairSchnitt hatte ich die Möglichkeit, bei den Workshops an Hochschulen und Multiplikator_innen-Schulungen mitzumachen. Ich lernte zum einen inhaltlich, wie es explizit mit den Arbeitsbedingungen im globalen Süden aussieht und welche Standards wie funktionieren, und zum anderen, wie diese Inhalte methodisch an die Student_innen weitergetragen werden können. Besonders war, dass in meinen Praktikumszeitraum auch eine FairSchnitt-Fachtagung, der zweite Expert_innenworkshop, fiel. Hier gaben Referent_innen von Fairtrade, GOTS und Südwind Einblicke in die Problematik von Auditierungsprogrammen bei Nachhaltigkeitssiegeln.
Aufgrund der steigenden Nachfrage an unserer Hochschule nach nachhaltigen Themen und dem Bereich Menschenrechten in der Textilindustrie gründete ich gemeinsam mit anderen Studierenden die Hochschulgruppe "Fair Change". Mein Praktikum konnte ich dafür nutzen, zahlreiche Anregungen zu bekommen. Als erste Aktivität unserer Gruppe vermittelte ich einen Vortrag der FEMNET-SpeakersTour 2016 an die Hochschule Trier. Damit konnten wir zahlreiche Studierende erreichen.
Weitere Tätigkeiten, die immer anfielen, waren die Beratung und die Betreuung bei Projekten von Studierenden und gemeinnützigen Vereinen, aber auch der Versand von Broschüren, Taschen und Co.
Für den Blog modefairarbeiten.de führte ich ein interessantes Interview mit dem Label Jyoti Fairworks aus Berlin und Indien darüber, wie man ein faires Label gemeinnützig aufbauen kann – alternativ zum gängigen Wirtschaften.
Nach meinem Praktikum hatte ich über FEMNET außerdem noch die Gelegenheit, auf der Ethical Fashion Show spannende Menschen mit ihren Projekten kennenzulernen und für den Blog zu interviewen.
Ich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl – und vor allem auch der Möglichkeit, das Praktikum bei Fairschnitt absolvieren zu können. Mein Engagement, die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie zu verändern, hat sich nun verfestigt. Vielleicht schaffe ich den Sprung, ein eigenes Label mit gemeinnützigen Wurzeln und einem tollen internationalem Team auf die Beine zu stellen.
Auf jeden Fall möchte ich meine Erfahrung mit an meine Hochschule nehmen. In Trier bildet sich nun nach und nach – gemeinsam mit anderen Gruppen – eine Art Netzwerk zum Thema fairer Arbeitsbedingungen in der Textilbranche. Geplant werden Vorträge, Workshops, ein gemeinsames Straßentheater, Demos und Filmvorführungen. Folgt uns auf Facebook!